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1. Mannschaft

Das Lokalderby gegen den FC Tiengen

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Zum Spiel der Vorrunde vom 19.09.1954
Der Alb-Bote berichtet:

Waldshut gewinnt den Städtekampf
nach einem taktisch sehr guten Spiel mit 0:4 Toren

Etwa 1.200 Personen wanderten gestern nach dem herrlich gelegenen Sportplatz am „Langen Stein“, um den ewigen Rivalenkampf zwischen Tiengen und Waldshut zu erleben und sie wurden nicht enttäuscht, besonders die Waldshuter Anhänger nicht.

Die Waldshuter Mannschaft siegte nach einem taktisch und technisch gutem Spiel 4:0. Das Resultat mag etwas zu hoch erscheinen, doch wenn man bedenkt, dass die Waldshuter Elf mit einigen „Halbverletzten“ antrat, so muß auch der Fanatiker zugeben, dass unsere Mannschaft heute ein wirklich gutes, gekonntes Spiel aus der Defensive heraus verdient auch in dieser Höhe gewonnen hat.

Dem Schiedsrichter Linder, Lörrach, der mit der Abseitsregel auf dem Kriegsfuß stand, stellten sich folgende Mannschaften:
FC Tiengen - Rammelmeier, Stürzel, Weber K., Mühlbauer, Weber H., Winter; Künze, Haas, Lattner, Lenz, Küpper.
VfB Waldshut - Langer; Lorenz, Kaiser Kurt, Klös, Baumstark, Schmidt Heinz, Bindert (1 Tor), Zetzsche, Funk (1), Rimmele, Busch (2).

Das Spiel beginnt mit sehr schnellen Vorstößen der Tiengener Mannschaft. Man merkte sofort, dass Tiengen die Oberhand gewinnen will. Es ist auch so, Tiengen drängt unaufhörlich auf das Waldshuter Tor. Langer hat alle Hände voll zu tun, er wehrt sich seiner Haut und zeigt, daß er sein Fach versteht.

Das Spiel ist vorerst nervös, die Spieler beiderseits bringen nichts Positives auf die Beine. Schon in der 5. Minute erzielt Tiengen seine erste Ecke, die nichts einbringt. Kurz darauf knallt Lattner an die Latte. Auch Waldshut stößt aus der Defensive bedrohlich mehrmals nach vorne, besonders Busch und Bindert ziehen ihren Bewachern oftmals davon.

Waldshut erreicht eine Ecke, die nichts einbringt. Tiengen ist leicht überlegen, doch werden ihre gefährlichen Außen von Waldshuts Deckungsmannschaft gut gehalten. In der 30. Minute erfolgt ein rascher Vorstoß von Bindert, der geschickt die Hintermannschaft von Tiengen ausspielt und zum Führungstreffer unhaltbar einsenden kann.

Tiengen drängt immer noch, es will aber nichts gelingen; Schüsse von Künze, Lattner und Küpper verfehlen ihr Ziel oder werden eine Beute von Langer, der heute seinen Tag erwischt hat und alles unschädlich macht. In der 35. Minute zieht Busch mit dem Ball ab und sendet auch hier wieder unhaltbar zur 2:0 Führung für Waldshut ein. Waldshuts Anhang jubelt.

Immer wieder stürmt Tiengen und erreicht nichts, weil die Stürmer zu eng kombinieren, zu hoch spielen, zu ungenau schießen. Jeder glaubt, er müsse das Tor schießen, das auch verdient gewesen wäre. Anders die Waldshuter, sie decken, sie kämpfen und spielen geschickt ihr Defensivspiel. Tiengen erzielt wohl noch einige Ecken, die aber alle nichts einbringen. So ging man in die Pause und wartete nun auf die große Offensive von Tiengen.

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Auch nach der Halbzeit drängt Tiengen und erzielt kurz hintereinander zwei Ecken, die eine altBeute von Langer werden. Das Spiel wogt hin und her. Waldshut spielt immer noch sein Spiel, d.h. sie spielen nach einem genauen Plan und siehe da, es ist richtig. In der 5. Minute knallt Funk zum dritten Tor ein. In der 13. Minute erzielt Busch in seiner Art das 4. Tor. Damit war das Spiel für Waldshut gewonnen.

Bei Tiengen machen sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Es ist auch kein Wunder, wenn man das Tempo der ersten Halbzeit verfolgte. Tiengen baut ab, während Waldshut die bessere Kondition zeigt. Ein wunderbarer Sololauf von Busch hätte fast das 5. Tor ergeben. Das Spiel wogt hin und her, Waldshut zeigt sein gutes Flachpaßspiel und drängt stark.

Aber auch Tiengen will unbedingt das Ehrentor erzielen, aber Langer beherrscht seine Strafraum; er faustet, er hält alles, er ist heute in einer Bombenform. Große Höhepunkte gibt es nicht mehr, das Spiel flaut ab.

So endet das große Lokalderby Tiengen gegen Waldshut mit einem verdienten Sieg der Waldshuter Elf, die gezeigt hat, dass sie kämpfen, spielen und siegen kann.

Langer spielte wohl sein bestes Spiel für den VfB Waldshut. Alle anderen Spieler setzten sich voll und ganz ein und jeder spielte nach der vorgegebenen Marschroute. Tiengen war kämpferisch gut, doch fehlte der Zusammenhang, genaues Spiel und genauer Schuß. (Ekw)

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