FC Hochrhein - VfB Waldshut 1:7
Beide Mannschaften lagen vor dem Spiel punkt- und torgleich auf Rang drei der Tabelle und über weite Strecken der ersten Halbzeit spiegelte sich das auch auf dem Rasen wider. Die zweite Hälfte dürfte dann aber nur den mitgereisten Anhängern des VfB gefallen haben. Wie so häufig hätte es anders kommen können, am Ende aber holten sich die Gäste verdient die die drei Punkte.
Bereits kurz nach dem Anpfiff war für Aufregung gesorgt. Der VfB wollte zunächst den Ball kontrollieren, agierte dann aber technisch unsauber und plötzlich kam ein Angreifer in bester Position an den Ball. Nur der glitschige Boden verhinderte dann wohl eine frühe Großchance der Gastgeber, weil der Spieler ausrutschte. Immerhin reagierte der VfB dann schnell und schloss einen Konter mit seinem ersten – wenn auch harmlosen – Torschuss ab.
Gleich im Anschluss gab der VfB einen weiteren Schuss ab, der das Tor aber deutlich verfehlte. Auf der anderen Seite gab es in der Folge gleich mehrere Eckbälle für den FC Hochrhein, weil der VfB den Ball nicht aus der eigenen Hälfte bekam. Ein gefährlicher Abschluss ergab sich aus den Standards allerdings nicht.
In der 12. Minute zeigte Waldshuts Torjäger Nexhdet Gusturanaj einmal mehr seine Qualitäten. Einen langen Ball von Marco Mijatovic lufpte er gekonnt über den herauseilenden Torhüter zur 0:1-Führung. Und fast hätte es für Gusturanaj zum Doppelschlag gereicht. Der VfB hatte sich gefällig nach vorne kombiniert, der gute Querpass wurde aber gerade noch vor dem einschussbereiten Waldshuter Angreifer geklärt.
Danach kamen aber die Platzherren besser ins Spiel und sorgten für Gefahr im Waldshuter Strafraum. In der 26. Minute konnte ein Schuss aufs Waldshuter Tor gerade noch zur Ecke abgelenkt werden. In der unübersichtlichen Szene davor verletzte sich Waldshuts Franjo Bicivc und wurde durch Erdal Kizilay ersetzt. Und es kam noch dicker.
Die VfB-Abwehr wähnte einen gegnerischen Angreifer im Abseits und stellte den Betrieb kurzfristig ein. Zeit genug für den viel umjubelten Ausgleichstreffer (28.). Auch wenn der VfB die etwas besseren Chancen hatte, war das 1:1 nicht unverdient. Allein, es war ein kurzer Jubel, weil schon in der 34. Spielminute der VfB wieder Grund zur Freude hatte. Gusturanaj verwandelte einen an ihm verursachten Strafstoß zur erneuten VfB-Führung.
Der Anfang vom Ende für den FC Hochrhein fällt in die 37. Spielminute. Im Getümmel vor dem Waldshuter Tor kam ein Spieler der Platzherren zu Fall, weswegen der gut leitende Schiedsrichter Mathias Heilig auf den Punkt zeigte. Die Chance also, kurz vor der Pause wieder auf null zu stellen. Cihan Ceylan im Waldshuter Kasten entschied sich allerdings für die richtige Ecke und rettete dem VfB die knappe Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel drehte der VfB voll auf und den Gastgebern schien der verschossene Elfer noch in den Knochen zu stecken. Ein Doppelschlag von Mijatovitc in der 50. und der 55. Spielminute beendete dann jegliche Hoffnungen des FC Hochrhein. Zunächst passte Gusturanaj auf den mitgelaufenen Albin Hashani. Der Ball konnte zwar durch die Abwehr aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht werden, aber im Rückraum lauerte eben Mijatovic, der zum 1:3 einnetzte.
Fünf Minuten später konnten die Platzherren einen guten Schuss von Marjan Jelec zwar zur Ecke klären, aber das half auch nicht lange. Die Flanke vom Fähnchen fand nämlich wieder Miajtovic und es stand 1:4. Der FC Hochrhein gab in der Folge zwar nicht auf, hatte aber nicht mehr die Kraft, um dem VfB noch ernsthaft Paroli bieten zu können. Daran änderte auch der einzige wirklich gefährliche Schuss in der zweiten Hälfte nichts, der von Ceylan gut pariert wurde.
Ein besonders gelungener Angriff ging dann dem 1:6 voraus. Valmir Gashis langer Ball fand Hashani, der den Ball perfekt an- und mitnahm, um dann seinerseits butterweich auf Gusturanaj zu flanken. Der Waldshuter Stürmer nahm den Ball gut an und wurde zum zweiten Mal innerhalb des Strafraums zu Fall gebracht. Dieses Mal übergab Gusturanj den Ball aber an Stjepan Kovacevic, der auf 1:6 stellte (65.). Zehn Minuten später war es erneut Kovacevic, der sich in die Torschützenliste eintrug. Nach einem Konter verwertete er den Pass von Gusturanaj zum 1:7 Endstand. Kurz vor dem Spielende hätte der VfB sogar noch einen Treffer erzielen können, aber der Keeper des FC Hochrhein warf sich in höchster Not in den Ball und verhinderte somit eine noch höhere Niederlage.
Bilder von Marcel Knobloch