VfB Waldshut - FV LÖ-Brombach II 3:4
Es ist fast wie ein Mantra, das unsere Mannschaft dieser Tage zu hören bekommt. Das ist ein extrem wichtiges Spiel und wir müssen auf Sieg spielen, um dem Abstiegskampf zu entkommen. Aufgrund der Qualität der Mannschaft dürfen wir uns allerdings auch berechtige Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen und so hat sich das Team auch gegen Lörrach-Brombach (immerhin Tabellensechster) einen Dreier erhofft. Das Spiel wurde dann aber in den ersten 20, 25 Minuten entschieden.
Mit einer unerklärlich kraftlosen und uninspirierten Leistung begann der VfB das Spiel am Samstagabend. Ein konsequentes Pressing, das in dieser Saison schon mehrfach erfolgreich praktiziert wurde, konnten unsere Jungs nicht aufbauen. Zu behäbig, zu unentschlossen und vielleicht auch ein bisschen zu überheblich, diesen Eindruck bekam man an der Seitenlinie.
In der 4. Spielminute fing sich der VfB einen Konter und musste so die frühe Führung hinnehmen. Wenn man versucht vorne Druck zu machen, dann kann sowas mal passieren. Nur sechs Minuten später stand es dann aber schon 0:2. Statt die Gäste unter Druck zu setzen, geriet der VfB unter Druck, verlor den Ball und war dann nicht in der Lage den FV am Torerfolg zu hindern.
Das erste Lebenszeichen des VfB kam von Vassilios Dimitiriadis, der nach 13 Minuten das Tor nur knapp verfehlte. Der VfB schien aber nun aus seiner Lethargie erwacht zu sein. Nach einem Pass von Tim Birkenheier drang Dimitriadis in den gegnerischen Strafraum ein und wurde dort zu Fall gebracht. Serkan Korkut legte sich den Ball zurecht und verwandelte zum 1:2 (16.).
Im Anschluss daran hatte der VfB eine weitere gute Chance (18.) und Hoffnung keimte auf. Dann bekamen die Gäste einen Freistoss im Mittelfeld zugesprochen. Ein harmloser Freistoß aus ungefährlicher Position. Dennoch reichte es zum 1:3 in der 24. Spielminute. Der Ball kam als Bogenlampe in den Strafraum, alle sprangen vorbei, der Ball sprang ebenfalls, nämlich einmal auf, um dann im Tor zu landen. Kein Ruhmesblatt für die Beteiligten auf Waldshuter Seite.
Positiv muss man aber werten, dass der VfB sich trotz des erneuten Zwei-Tore-Rückstandes nun ins Spiel zurückkämpfte. Ein Zuspiel von Birkenheier nahm Shqiprim Kertoku in der 37. Spielminute auf und schlenzte den Ball in seiner unnachahmlichen Art in die Maschen. 2:3, der VfB war wieder dran.
Der VfB nahm den Schwung mit in die zweite Spielhälfte. Und wie. Gerade wieder auf den Platz gekommen, bediente Dimitriadis Patrick Braun, der den Gästekeeper gekonnt überwand. 3:3 in der 46. Spielminute. Alles wieder offen und der VfB am Drücker. Allerdings gelang es noch immer nicht, das Spiel zu kontrollieren und durch überzeugendes Mittelfeld- und Angriffsspiel die eigene Abwehr zu entlasten.
Dennoch hatte der VfB Chancen auf den Führungstreffer. Ein sehr guter Abschluss von Dimitriadis in der 62. Spielminute wurde auf der Linie geklärt und in der 72. Minute scheiterte Birkenheier am Schlussman des FV. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende war das Spiel dann endgültig gelaufen. Der VfB ging nicht konsequent in den Zweikampf und ließ einen satten Flachschuss aus etwa 25 Metern zu. Nichts zu machen für Waldshut Torwart Cihan Ceylan.
Der VfB gab sich nicht auf, brachte aber nichts Zählbares mehr zustande. Wäre die Anfangsphase nicht so grottenschlecht ausgefallen, wäre vielleicht mehr drin gewesen. So verlor man aber selbst die Sicherheit und baute einen verunsicherten Gegner auf, der das Angebot dankend annahm.
Allerdings muss man bei der Bewertung des Spiels trotz aller Verstärkungen und zuletzt guter Leistungen auch auf dem Boden bleiben. Natürlich müssen wir im Abstiegskampf Woche für Woche mit dem Ziel ins Spiel gehen, die drei Punkte zu holen. Aber wir haben uns in der Winterpause nicht plötzlich in ein Spitzenteam verwandelt, das jeden Gegner nach belieben abschießt. Wir waren anfangs richtig schlecht, haben uns aber ins Spiel zurückgekämpft. Die Moral war da.
Nächste Woche sind wir bei der Spielvereinigung Brennet-Öflingen zu Gast, einem direkten Abstiegskandidaten. Dann wird die Mannschaft wieder ein anderes Gesicht zeigen, dessen bin ich mir sicher.