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1920 bis 1929

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Der VfB und die Zwanziger-Jahre

 

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In den ersten Jahren seines Bestehens hatte der VfB Waldshut seinen Spielbetrieb überwiegend in die Schweiz ausgerichtet. Mit dem ersten Weltkrieg kam dieser völlig zum Erliegen. Der Verein musste sich neu orientieren und wurde nun Mitglied im Südbadischen Fußball-Verband. Ab der Spielrunde 1920/21 beteiligte sich der VfB an den Verbandsspielen.

 

 

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Zu einem für den VfB überlebenswichtigen Problem hatte sich zwischenzeitlich erneut die Platzfrage entwickelt. Der Grundstücksbesitzer hatte den Pachtvertrag wegen "geringerer Futtererträgnis in Folge zu starker Beanspruchung durch den Sport" schon bald gekündigt. Und wieder begann die Suche nach einem geeigneten Platz und diesmal fand man ihn dann mit  Hilfe der Stadt, die nun doch ein stadteigenes Gelände im "Hagenacker" in der Bleiche, nahe des bisherigen Platzes in der Oberen Au, zur Verfügung stellte.

Mit einem Freundschaftsspiel gegen den Nachbarn FC Tiengen konnte an > Ostern 1921 der neue Platz < offiziell eingeweiht werden. Der VfB gewann das Spiel mit 2:0 Toren.

Zuvor feierte der VfB am 5. September 1920 sein 10-jähriges Bestehen mit einem „Stiftungsfest“ und lud zu einem Fußballturnier. In einem anschließenden Freundschaftsspiel blieb der VfB über den FC Rheinfelden, dem Turniersieger der B-Klasse, mit einem 1:0 siegreich.

Der Alb-Bote berichtete ausführlich über das > Stiftungsfest <


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf Grund der Spielstärke musste der VfB nicht in der C- sondern konnte gleich in der B-Klasse Oberrhein, Bezirk Süd starten. Am 03.10.1920 bestritt er sein erstes Verbandsspiel …

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und besiegte auf heimischem Gelände den FC Grenzach mit 5:1 Toren.

Allmählich lebten auch die freundschaftlichen Beziehungen zu schweizerischen Vereinen wieder auf und im November 1920 kam es zu einer ersten Begegnung mit dem FC Concordia Basel (1:3).

In den Meisterschaftsspielen entwickelte sich ein äußerst spannender Saisonverlauf. Als großer Konkurrent erwies sich der FC Rheinfelden. War der VfB in Rheinfelden noch mit 1:5 unterlegen, so revanchierte er sich im Rückspiel eindrucksvoll mit 7:1 Toren. Nach Abschluss der Rundenspiele lagen nach dem letzten offiziellen Spieltag der FC Rheinfelden und der VfB punktgleich an der Tabellenspitze und der VfB freute sich dank des besseren Torverhältnisses  über die vermeintliche Meisterschaft gleich im ersten Jahr seiner Beteiligung an den Verbandsrundenspielen. Das Meisterschaftsbild war auch bereits erstellt (s.u.) 

Beim Verband war aber noch ein Einspruch des FC Rheinfelden gegen die Wertung des in Grenzach verlorenen Spieles anhängig. Beide Spitzenmannschaften hatten dort auf dem ungewohnt kleinen Spielfeld, nach Meinung des VfB für Meisterschaftsspiele unzulässig kleinen Platz, zuvor ihre Spiele verloren. Während der diesbezügliche Einspruch des VfB beim Verband scheiterte, wurde einem anderweitigen Protest des FC Rheinfelden nachträglich stattgegeben und ein Wiederholungsspiel neu angesetzt. Der FC Rheinfelden konnte sich diesmal gegen den FC Grenzach durchsetzen und holte sich damit  doch noch die Meisterschaft vor dem VfB Waldshut.

 

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Keine Zweifel an der Meisterschaftsfrage ließ der VfB in der Saison 1921/22 aufkommen. Auch im Spiel um die > Oberrheingaumeisterschaft < der Klasse B setzte sich der VfB gegen den FC Neustadt durch, gewann mit 4:2 Toren und schaffte den Aufstieg in die A-Klasse als der im Bezirk Oberrhein höchsten Spielklasse (vergleichbar mit der heutigen Bezirksliga).

Hier sei erinnert an die damalige Mannschaft, die in ihrer Besetzung über Jahre im Wesentlichen unverändert zusammenblieb und mit Ausnahme eines Spielers nur aus Waldshuter Spielern bestand:

Marder oder Fehr (im Tor); Hans Völker (Schnaggl*), Emil Müller; H. Boll, Karl Wegeler (Mobe), Arnulf Thurner (Nolde); Hans Wassmer, Nikola Albrecht, Hans Münichhausen, Eugen Albrecht, Fritz Blech (Kupfer).

* In Klammern gesetzt sind die „Spitznamen“ der Spieler, unter denen sie nicht nur in VfB-Kreisen fast besser bekannt waren als unter ihren eigentlichen Namen.

 

Dieser Spielklasse sollte der VfB bis einschl. der Spielzeit 1929/30 angehören. Sein bestes Ergebnis erreichte er in der Meisterschaftsrunde 1925/26 mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft hinter dem FC Friedlingen. Er platzierte sich vor den Mannschaften des FC Wehr, FC Rheinfelden, Lörrach-Stetten, Steinen-Höllstein, FC Schopfheim, Laufenburg, Grenzach und FC Zell.

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Starke innerstädtische Konkurrenz bahnte sich 1926 für den VfB an. Zusätzlich zur Deutschen Jugendkraft (DJK), einer katholischen Bewegung, die mit ihrer Jugendarbeit die Nachwuchsarbeit des VfB immens erschwerte, wuchs mit dem Polizeisportverein ein spielstarker Rivale heran. Im März 1926 trug der PSV seine ersten Spiele aus.

Schwierigkeiten ergaben sich auch hinsichtlich der Belegung des Sportplatzes, da ihn nun gleich drei Vereine für ihre Meisterschaftsspiele beanspruchten. Der auf dem „Haspel“ bei der Kaserne der Sicherheitspolizei gelegene „Sipo“-Sportplatz war seiner Größe wegen nur als Trainingsplatz und nicht für Wettspiele geeignet.

Im Übrigen mit Trainingsmöglichkeiten ausgestattet, um die sie die anderen Vereine beneideten, erreichte der PSV bald beachtliches Niveau. Allerdings hielt sich die Akzeptanz in der Bevölkerung sehr in Grenzen.

Der VfB sah sich im Abwärtstrend und bekundete große Mühe, die Spielklasse zu halten. Überzeugende Erfolge wollten sich so, zumal bei der bescheidenen Größe der Waldstadt, zunächst verständlicherweise für keinen der Vereine einstellen. Später gesellte sich 1929 auch noch der Reichsbahn- Turn- und Sportverein (heutiger ESV) hinzu. Die damit einhergehenden Wanderbewegungen von Spielern ging zwangsläufig auf Kosten des VfB und dessen Spielstärke.

So kam es schon in der Saison 1927/28 in der A-Klasse zum ersten Kräftemessen im Stadtderby zwischen dem VfB und den Polizeisportlern, das der PSV mit 4:1 klar zu seinen Gunsten entschied.

1928/29, nur ein Jahr später, war der PSV bereits Erster der A-Klasse. In den Aufstiegsspielen zur Kreisliga setzte sich der PSV gegen den FV Schopfheim, Herbolzheim und Alemannia Freiburg überzeugend durch und holte sich den Titel des Kreismeisters des Bezirkes Oberbaden. Der VfB konnte hingegen gerade noch den Abstieg aus der A-Klasse vermeiden

In der Folgesaison 1929/30 sicherten sich beide Vereine die Zugehörigkeit zu ihrer jeweiligen Spielklasse (PSV 10. Platz Kreisliga / VfB A-Klasse).


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Originale dieser Festschrift aus dem Jahre 1925 sowie die Vereinszeitung des VfB vom 31.10.1926 durfte ich am 24.02.2017 von Günter Salzmann, Lauchringen, entgegennehmen. Diese für unsere Vereinschronik wertvollen Schriften sind die ältesten Beiträge in Schriftform, die wir zu unserer Vereinsgeschichte nun besitzen. Ihre vollständige Wiedergabe in dieser Chronik ist für uns daher unverzichtbar.                                                               Lieber Günter, im Namen des Vereines wie auch von mir persönlich meinen herzlichen Dank!    BC

Anmerkung: Die Schriften wurden an das Stadtarchiv der Stadt Waldshut-Tiengen übergeben und werden dort aufbewahrt.

 

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Den Inhalt der Festschrift zum ersten Jahrzehnt des Vereinsbestehens s. Chronik-Abschnitt 1910 - 1919

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